Mit Pferdekopfgeige, Buttertee und Hammelgulasch durch die Mongolei.
Wieder einmal konnten die beiden Komponisten, Tobias Bösel und Siegfried Rolletter, ihr musikalisches Können in dem spannenden Vierteiler „Mongolei – Die Karawane“ unter Beweis stellen. Sie begleiten musikalisch zwei deutsch-mongolische Karawanen, die auf den Spuren alter Handelswege 750 Kilometer quer durch die Mongolei ziehen. Das ZDF sendet die Reisedokumentation am 29.11.2005 (Folge 1), am 06.12.2005 (Folge 2) und am 13.12.2005 (Folge 3 + 4), jeweils dienstags, um 20:15 Uhr.

„Die phantastischen Bilder haben uns sofort inspiriert. Wir haben traditionelle mongolische Instrumente in die Komposition integriert, um die Faszination des Abenteuers der zwei Karawanen musikalisch zu beschreiben“, so die beiden Komponisten Bösel und Rolletter. „Wir wollen mit unserer Filmmusik den Zuschauern dieses einzigartige Land mit seinen interessanten Menschen und seiner geographischen und vegetativen Vielfalt nahe bringen“.

„Der Weg ist das Ziel“ lautet das Motto der beiden Karawanen, die sich jeweils aus sechs Deutschen und sechs Mongolen zusammensetzen. Die eine Karawane startet auf Kamelen im Süden durch die Wüste Gobi. Die andere hoch im Norden, mit den typischen Yaks, einer Rinderart. Beide mit dem Ziel Karakorum, einst Weltreich des Dschinghis Khan. Zur Begrüßung gibt es Buttertee und Hammelgulasch.

Jede Karawane hat ihr eigenes, charakteristisches Leitmotiv, das in musikalischen Varianten den szenischen Ortswechsel Nord/Süd beschreibt und dem Zuschauer hilft, sich zu orientieren. Durch die Filmmusik werden die Emotionen der Karawanenmitglieder wie Freude, Spannung, Gefahr und Konflikte untereinander für den Zuschauer „fühlbar“ intensiver. Alle Filmmusiken wurden von den Komponisten auf die einzelnen Filmszenen komponiert.

In einer der ersten Szenen wirft die Kamelführerin Tsetsgee nach einem alten mongolischen Brauch bei Sonnenaufgang Teewasser in die Luft und bittet so die Götter um Schutz für Mensch und Tier und vor allem für die Karawane. Mit der Bawu, einer Flöte, Yoochin, einer mongolische Kastenzither, Gitarren und Handtrommeln erklingt die Filmmusik mystisch und vermittelt den Zuschauern eine Ahnung von der Weite des Landes, der Natur und der Spiritualität.

Die „Shudrage“ begleitet die Südkarawane. Dieses Instrument klingt ähnlich wie ein Banjo. Typisch mongolisch ist auch der Ober- und Untertongesang. Während die Karawane abends entspannt von den Strapazen des Tages ums Feuer sitzt, stimmt ein Mongole diese Töne an, die für westliche Ohren eher ungewöhnlich klingen. Der Untertongesang wurde von den Komponisten vor allem bei den Strapazen in der Sandwüste Gobi, dem Auf- und Abstieg der Lastenkamele im Changai-Massiv, einem der größten Gebirgszüge der Mongolei, eingesetzt. Handtrommeln unterstützen dramatisch die Anstrengungen von Mensch und Tier.

Unzählige Reiter bestimmen das Bild. Gefeiert wird das größte mongolische Volksfest, das Naadam-Fest. Einer der Protagonisten, „Norman“, versucht sich wieder einmal im traditionellen Ringen. Hier erklingt ein äußerst interessantes mongolisches Instrument, die „Pferdekopfgeige“, eine „Morin Khuur“. Eine viereckige Geige aus Holz, mit einem langen Hals, den ein Pferdekopf ziert. Sie ist mit nur zwei Saiten bespannt und wird üblicherweise mit einem Bogen gespielt, der mit Pferdeschwanzhaaren bespannt ist. Diese Töne erklingen vorwiegend in der Musik der Nordkarawane. Die „Morin Khuur“ spielt bei heiteren Szenen wie z.B. beim Ringkampf und Bogenschießen auch im Kombination mit der Domra, einer Gitarre und anderen Rhythmusinstrumenten, wie die landestypische „Hel Khurr“, einer Maultrommel.

Bei den grandiosen Flugaufnahmen wurden Orchesterinstrumente zusätzlich eingesetzt, um eine größere Klangfülle zu erreichen.

„Mongolei – Die Karawane“ ist eine Reise, die Fernweh weckt. Das Ziegler/ZDF-Film-Team haben Abenteuer, Unterhaltung und Wissen eng miteinander verknüpft und die spannende Reisedokumentation im Auftrag für das ZDF realisiert.

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