Berlin-Saigon – eine Reise gen Osten
Neues aus der Filmmusikschmiede BöselRolletter

Die Filmmusikkomponisten Tobias Bösel und Siegfried Rolletter begleiten den Journalisten Dirk Sager auf seiner beeindruckenden Abenteuerreise von Berlin bis in die Tropen nach Saigon. Mit der Eisenbahn geht die Reise 16.000 Kilometer durch sieben Länder und zwei Kontinente. Das ZDF sendet den Vierteiler dienstags ab 27.03.2007, um 20:15 Uhr.

Bösel und Rolletter haben in intensiver Zusammenarbeit mit dem Autor Dirk Sager und der Redaktion Zeitgeschehen eine Filmmusik komponiert, die den Zug als Leitmotiv durch alle Kontinente begleitet. Spannend und einfühlsam in das Thema des Films. Das musikalische Hauptmotiv ist in verschiedenen Varianten komponiert. Der Puls des Zuges ist immer deutlich zu spüren im vorantreibenden 12/8el-Metrum der Bratschen, Celli und Kontrabässe. Mal erklingt das große Orchester und mal erklingen kleine kammermusikalische Besetzungen.

Dem Hauptthema liegt eine Liedform zugrunde, Thementeile sind unterschiedlich instrumentiert. Ergänzt wird diese Kompositionsform durch einen symphonischen Durchführungsteil. Neue Motive erklingen und werden durch entfernte Harmonien geführt. Dissonanzen wurden bewusst eingesetzt, angepasst an Schauplätze und Stimmungen im Film.
Es kommt zu einer orchestralen Steigerung, mit einer Modulation und Rückführung in die bekannte Reisemelodie. So ist die Symphonie „Reise gen Osten“ entstanden.

In den nachdenklichen Stellen des Films wurde eine Variation für Cello solo „Über die Oderbrücke“ arrangiert.

Der klare Winter bestimmt die Bilder in Russland, blauer Himmel und goldene Kirchturmkuppeln. Dirk Sager begegnet Menschen, die ihr Leben zeichnen. Auf dem ersten Stück der Reise wird die Filmmusik von Gitarre und Akkordeon bestimmt, untermalt durch russische Balalaika-Klänge. Sie bleibt bewusst puristisch.

In China werden die Bilder südlicher, farbenprächtiger und umtriebiger. Gesichter wechseln von russischen zu asiatischen Zügen. Die Musik folgt dieser Veränderung in ihren Klängen ganz bewusst. Wieder greift die Musik den Rhythmus der Eisenbahnschwellen auf und schafft so eine Überleitung zur nächsten Station. Sie nimmt die Zuschauer mit nach Kunming, die Stadt des ewigen Frühlings. Panda Bär „Tim-Tim“, der sich so gar nicht vermehren will und eher ans Spielen denkt, hat in seiner Darstellung eine kompositorisch leichte chinesische Instrumentalvariante erhalten. Konfuzius bestimmt das Leben der Menschen in der Sehnsucht nach Balance und Harmonie. Diese Lebensart ist einfühlsam mit sanften Gitarrenklängen auch in der Musik spürbar.

Weiter geht die lange Reise zum roten Fluß. Begleitet von der Klarinette wechselt sie das Thema. Auf geht’s zum „Frühlingszauber in Vietnam“, die letzte Etappe der langen Reise. Hanoi, die Stadt, am 17. Breitengrad über den Wolkenpass zu den Reisfeldern nach Ho-Chi Minh-Stadt: Saigon. Eine Eisenbahnreise um die halbe Welt, gen Osten als Traum und doch ein Zeugnis von Wirklichkeit.

Die Komponisten Bösel und Rolletter arbeiteten bereits mehrfach mit Dirk Sager erfolgreich zusammen. Diese Filmmusik wurde auf der CD „Die schönsten Reisemelodien“ veröffentlicht.
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Kiedrich, im 20.02.2007

Die Filmmusik zu „Berlin-Saigon“ ist auf unserer aktuellen CD „Die schönsten Reisemelodien“ veröffentlicht. Hören Sie doch mal rein! Link zum CD-Shop